Interview von Alina Krämer mit Marlene Reeg

Zurück

Marlene Reeg ist bereits mit 13 Jahren im Behinderten-Tischtennis ganz vorn mit dabei. Seit ihrer Geburt fehlt ihr die linke Hand und der Unterarm. Hier im Interview erzählt sie uns wie sie ihr Leben als gehandicapte erfolgreiche Spielerin meistert.

Hallo, Marlene! Du bist bereits seit vielen Jahren im Tischtennis aktiv mit dabei. Mit wie vielen Jahren hast du angefangen und in welchem Verein?

Ich habe mit 8 Jahren angefangen beim TTC Langen-Brombach zu spielen.
Wie schaffst du die alltäglichen Dinge?
Genauso wie alle anderen auch. Mein Handicap hindert mich nicht daran Dinge zu machen, die ich gerne mache.
Findest du es schlimm ein Handicap zu haben?
Nein, auf keinen Fall! Ich bin ja immer noch ein normaler Mensch. :-)
Wie wurdest du eigentlich für das Behinderten-Tischtennis entdeckt?
Ich wurde von Thorsten Schwinn auf einem Turnier entdeckt. Dank ihm spiel ich jetzt für den Behindertensport beim TTG Büßfeld. Ich spiele aber auch noch aktiv für den TTC Langen-Brombach.
Auf welche Ebene bist du bereits im Behindertensport und im normalen gekommen?
Ich bin bei den Behinderten im C-Kader der Nationalmannschaft und im Nicht-Behindertensport auf Hessenebene.
Was sind deine größten Erfolge im Behinderten-Tischtennis?
Ich wurde bei den Weltranglistenturnieren drei Mal Dritte im Einzel, zwei Mal 3. Platz und ein Mal 1. Platz im Team. Gerade hatte ich mich für die Europameisterschaften qualifiziert.
Wow, das sind schon ganz schön viele Erfolge! Dann musstest du bestimmt auch schon in viele Länder reisen, oder?
Ja, ich war bereits in Ungarn (Eger), Tschechien (Ostrava), Belgien (St. Niklas) und Italien (Lignano).
Bist du vor Turnieren immer aufgeregt?
Vor der EM war ich schon mal aufgeregt, aber das gehört nun mal einfach dazu!
Wie ist es zu wissen, dass du nicht die Einzige bist mit einem Handicap, die Tischtennis spielt?
Ich finde es total cool!
Du bist doch bestimmt viel unterwegs, musst du deshalb oft die Schule vernachlässigen?
Ich vernachlässige die Schule nicht, da ich alle Aufgaben die wir im Unterricht machen würden, mitbekomme und ich mache sie dann noch während dem Turnier oder dem Lehrgang.
Wenn du dich entscheiden müsstest, was für dich wichtiger ist: Sport oder Schule?
Schule geht natürlich vor, aber der Sport ist mir auch wichtig und es macht Spaß.
Du hast ja einen Bruder, wie stehen er und deine Eltern dazu, und unterstützen sie dich oft?
Sie finden es alle toll, wie weit ich bereits gekommen bin. Meine Eltern fahren mich regelmäßig drei Mal in der Woche nach Frankfurt zum Training und begleiten mich zu den Weltranglistenturnieren.
Du hast natürlich auch noch. Wie stehen die denn dazu?
Diese Frage musst du beantworten, Alina! :-D
Wir sind natürlich total stolz auf dich und freuen uns sehr! Wer ist dein absolutes Tischtennis-Vorbild?
Auf jeden Fall Timo Boll, der hier auch aus dem Odenwald kommt, und Natalia Partyka.
Hast du irgendwelche Pläne für die nächsten Jahre?
Ja, ich würde gerne bei den Paralympics 2016 teilnehmen, wenn es gut läuft.
Das schaffst du bestimmt, wir glauben an dich! Bist du zufrieden, mit dem was du geschafft hast?
Ja natürlich, weil ich dabei auch noch Spaß habe.
Das ist toll! Dann bedanke ich mich mal für das inforeiche Interview und wünsche dir viel Erfolg auf deinen Wegen!
Ich bedanke mich ebenfalls!